Warum gutes Design wichtig ist

Gutes Design bewegt, schafft positive Aufmerksamkeit.
Was Unternehmen von Tinder lernen können
Im Bruchteil einer Sekunde verarbeitet das menschliche Gehirn das, was wir über unsere Sinnesorgane wahrnehmen: Was wir sehen, hören, riechen oder schmecken. Dort setzt es dann die Eindrücke zusammen und gleicht es mit bereits vorhandenen Erfahrungen ab. So können wir gleich einschätzen, ob uns Gefahr droht oder nicht. Das ist jetzt stark vereinfacht dargestellt, es sind aber höchstkomplexe Vorgänge, dank denen unsere Spezies die letzten Jahrtausende überlebt hat. Heute sind sie ausschlaggebend dafür, ob wir ein Produkt in den Einkaufswagen legen oder nicht. Ob wir Dienstleister A kontaktieren oder doch lieber Dienstleister B. Ob wir ein Restaurant betreten oder nicht. Kurzum: Es ist der erste Eindruck, den wir von etwas oder jemanden haben, der über alles weitere entscheidet. Und dieser erste Eindruck kann eine Waffe sein. Wer als Unternehmen einen guten ersten Eindruck bei Kunden oder Partnern hinterlässt, der hat gute Karten für einen Auftrag. Gleiches gilt natürlich auch im Bewerbungsgespräch oder beim „Tindern“.Kunde auf den ersten Blick
Wer sich der Waffe „Erster Eindruck“ also bewusst ist, kann sie gezielt einsetzen um seine Ziele zu erreichen. Natürlich trägt nicht nur ein gelungenes Design dazu bei. Auch andere Parameter wie das Mitarbeiterverhalten und Produktangebot spielen eine Rolle. Wenn ein Unternehmen mehr Kunden generieren möchte, dann muss es dafür sorgen, dass mehr Interessenten erreicht und auf den ersten Blick überzeugt werden. Doch wie bei jeder Waffe, ist auch hier Vorsicht geboten! Denn erstens, gibt es für den ersten Eindruck nur „einen Schuss“. Für den ersten Eindruck gibt es bekanntlich keine zweite Chance. Und zweitens hat das Urteil, das zunächst gefällt wurde, lange Bestand. Es basiert auf Erfahrungen, die wir bereits gemacht haben. Deshalb gehen wir unbewusst davon aus, dass die usprüngliche Beurteilung stimmt und wir halten daran fest. Hat beispielsweise die Schokolade einer bestimmten Marke nicht geschmeckt, lässt man künftig die Hände davon. Zumindest solange, bis man neugierig wird oder es von vertrauenswürdigen Personen empfohlen bekommt.
Der erste Eindruck ist entscheidend.
Alles hat eine Wirkung nach außen
Was bedeutet das jetzt für ein Unternehmen mit dem Ziel, mehr Kunden zu generieren? Alles hat eine Wirkung nach außen, auch schlechtes oder „kein“ Design. Was bereits Paul Watzlawick mit „Man kann nicht nicht kommunizieren“ manifestierte, muss auch im Bereich der Unternehmenskommunikation und damit im Design berücksichtigt werden. Wer kein professionelles (Corporate) Design einsetzt, der läuft Gefahr, auch ein nicht-professionelles Image zu erlangen. Gibt es kein einheitliches Webdesign oder sieht jede Broschüre die der potentielle Kunde erhält komplett anders aus, verliert das Unternehmen sein Gesicht und damit seinen Wiedererkennungswert.
Nichtkommunizieren geht nicht. Das gilt auch für Design: Kein Design hat auch eine Wirkung. Aber ist diese gut?
Design ist keine Geschmacksache
Die persönliche Geschmacksache gibt es bei professionellem Design nicht, denn es ist zielgruppenorientiert. Ein Kommunikations- bzw. Grafikdesigner, der sein Handwerk beherrscht, orientiert sich immer an der Zielgruppe, die ein Unternehmen anspricht. Es kommt vor, dass wir Designer Visuals erstellen, die nicht unserem persönlichen Geschmack entsprechen. Unsere Arbeit ist immer zweckgebunden, das unterscheidet uns von Künstlern. Unsere Zielgruppe sind nicht unsere Kunden, sondern die Kunden unserer Kunden. Dabei muss bei einem Unternehmen nicht zwangsläufig immer ein und dieselbe Zielgruppe angesprochen werden.
Entscheidungsträger auf Unternehmerseite vergessen dies gern. Besonders dann, wenn der Eigentümer oder Geschäftsführer im Entscheidungsprozess für ein Design involviert ist. Dieser stellt sein persönliches Stilempfinden gerne über das seiner eigentlichen Zielgruppe und vergisst dabei, dass er dieser selbst nicht unbedingt angehört.
Gutes Design will gelernt sein
Wer am Design spart, spart mitunter an der falschen Stelle. Gerade im Mittelstand gibt es tatsächlich Unternehmen, die das Erstellen von Plakaten den Praktikanten überlassen oder die auf Standard-Templates bei den Präsentationen zurückgreifen. Wer dies tut, darf sich hinterher aber nicht wundern, wenn die Präsentation im Vergleich zu der des Wettbewerbers nicht mithalten kann und das Plakat völlig an der Zielgruppe vorbeigeht. Natürlich muss man nicht jedes Mal das Rad neu erfinden. Man kann auf Vorhandes zurückgreifen und im Design ist weniger oft mehr. Es gibt aber bestimmte Designgrundlagen, sei es Layoutraster oder die Anzahl verwendeter Schriftarten, die berücksichtigt werden müssen. Die Welt braucht nicht noch einen Flyer in Comic Sans!
Design will erlernt sein. Nicht jeder, der einen Hammer halten kann, ist auch ein Zimmermann.

HERBERGER
Design & Creative Works. Grafikdesign für mutige Selbstständige und Unternehmen.
© 2023 Veronika Herberger, Design & Creative Works
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